Foto: Freiwilligen Zentrum Fürth
Kurzübersicht
Das Projekt ‚Integrationslotsen‘ ist Anlauf- und Vermittlungsstelle für Freiwillige, die sich für die Integration von Geflüchteten einsetzen möchten (z.B. Sprachpaten). Es wird vom Bayerischen Staatsministerium gefördert und besteht aus einer Zusammenarbeit des Freiwilligen Zentrums Fürth (FZF) und der Stadt Fürth. Die Stelle ist hälftig aufgeteilt zwischen dem Integrationsmanager der Stadt (strategische Ebene) und dem FZF (operative Ebene). Ziel des Projektes ist es, geeignete Rahmenbedingungen im Bereich der Flüchtlingshilfe zu schaffen, indem es als Vermittlungsstelle für Freiwillige agiert, einen Ansprechpartner für Einrichtungen darstellt und in eigenen Projekten auch projektverantwortlich handelt. So werden unter anderem Austauschtreffen und Fortbildungen organisiert. Zu den Freiwilligen, die sich für Geflüchtete engagieren möchten, zählen auch Geflüchtete, die selbst ehrenamtlich tätig werden möchten. Besonderer Bedeutung kommt hier einem syrischen Mitarbeiter zu, der eine Brückenfunktion übernommen hat: Er ist Ansprechpartner für arabisch-sprachige Freiwillige, die ins Ehrenamt vermittelt werden möchten. Der Bereich Wohnraumversorgung stellt die Freiwilligen wiederkehrend vor große Herausforderungen, da nicht genügend Wohnraum vorhanden ist, wo er gebraucht wird. Darüber hinaus gibt es auch bürokratische Hürden und Gesetzeslagen, die im Vermittlungsprozess herausfordernd sind. In diesem Rahmen können auch manche Betreuungsverhältnisse, fehlgeschlagene Wohnungs- und Arbeitssuche und auch das Abgeschobenwerden für Frust sorgen. Dennoch kümmern sich die Integrationslotsen darüber hinaus auch um Kinderbetreuung, Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe. Das Projekt wird bayernweit evaluiert und profitiert insbesondere durch den direkten Austausch mit der Ausländerbehörde, dem Jobcenter und Sozialamt im Steuerkreis Integration.
Wie lautet der Titel unseres Projekts und wie ist unsere Verbundart?
Integrationslotsen
Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium
Das Freiwilligen Zentrum Fürth (FZF) arbeitet mit der Stadt Fürth zusammen. Die Stelle ist hälftig aufgeteilt zwischen dem Integrationsmanager der Stadt (strategische Ebene) und dem FZF (operative Ebene). Ziel ist, Freiwillige zu unterstützen, die sich für die Integration von Geflüchteten einsetzen.
Wie ist unser Projekt aufgebaut (auch Laufzeit)?
Das Projekt „Integrationslotsen“ läuft in Zusammenarbeit zwischen dem Freiwilligen Zentrum Fürth und der Stadt Fürth. Die vom Bayerischen Staatsministerium geförderte Stelle ist hälftig aufgeteilt zwischen dem/der Integrationsmanager/in der Stadt (strategische Ebene) und dem Freiwilligen Zentrum Fürth (operative Ebene), sodass jeweils 20 Stunden bei der Stadt und dem Freiwilligen Zentrum Fürth finanziert werden. Ziel ist, Freiwillige zu unterstützen, die sich für die Integration von Geflüchteten einsetzen. Ab 2021 werden die Mittel für jeweils drei Jahre bewilligt. Ein jährlicher Bericht wird vorgenommen.
Welches Ziel verfolgen wir mit unserem Projekt?
Ziel ist es für Freiwillige im Bereich Flüchtlingshilfe geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Das Freiwilligen Zentrum Fürth ist Vermittlungsstelle für Freiwillige, Ansprechpartner für Einrichtungen und in eigenen Projekten projektverantwortlich. Wir organisieren Austauschtreffen, Fortbildungen und sind Ansprechpartner bei auftretenden Problemen.
Was hat gut funktioniert?
Ein syrischer Mitarbeiter der bei uns einer geringfügigen Beschäftigung nachgeht, nimmt eine Brückenfunktion bei uns ein. Er ist Ansprechpartner für arabisch-sprachige Freiwillige und erleichtert die Vermittlung der Geflüchteten ins Ehrenamt.
Was sind Grenzen der Arbeit? Bisherige Herausforderungen? Was kann noch verbessert werden?
Die Gruppe „Zimmer frei?!“ unterstützt Geflüchtete im Vermietungsprozess. Diese Arbeit ist frustrierend, weil es einfach zu wenig Wohnungen gibt. Rechtliche Beschränkungen erschweren die Arbeit erheblich, da Menschen aus Fürth nicht in eine Wohnung im Landkreis ziehen dürfen. Dort gibt es immer wieder Wohnungen, die passend wären.
Frustrierend für die Freiwilligen sind oft auch die bürokratischen Hürden und Gesetzeslagen. Manchmal können Betreuungsverhältnisse, fehlgeschlagene Wohnungs- und/oder Arbeitssuche und Abschiebungen von Betroffenen zu Frust führen.
Wer ist die Zielgruppe (Kinder, Frauen oder ohne Einschränkungen für alle Menschen mit Fluchthintergrund offen)?
Die Zielgruppe sind Freiwillige, die sich für die Integration von Geflüchteten einsetzen und Geflüchtete, die sich selbst ehrenamtlich engagieren möchten. Die meisten unserer Freiwilligen sind sogenannte Sprachpaten. Jeweils ein/e Freiwillige/r trifft sich möglichst wöchentlich mit einem/einer Geflüchteten, um die deutsche Sprache zu üben. In diesem Bereich sind 85 Freiwillige bei uns tätig. Die Treffen werden individuell verabredet und finden teilweise in unseren Räumen statt. Es entstehen oft persönliche Beziehungen, bei denen die Sprachpaten auch Ansprechpartner/innen für alle möglichen Themen und Probleme sind.
Ein weiteres Projekt ist eine Kinderbetreuung von Freiwilligen in einer Gemeinschaftsunterkunft, die 13 Freiwillige an zwei Nachmittagen in der Woche übernehmen. In Kleingruppen teilen sich die Freiwilligen mit den Kindern auf, um zu spielen, zu basteln und im Sportraum Fußball zu spielen. Auch Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe werden von den Freiwilligen geleistet.
Eine Schreibwerkstatt wird von einer Freiwilligen durchgeführt: Freiwillige schreiben Geschichten zu einem bestimmten Thema, die in einem Buch veröffentlicht werden. Bei öffentlichen Lesungen lesen Geflüchtete daraus ihre Geschichten vor.
Eine Beschreibung unserer Projektarbeit finden Sie auf unserer Homepage.
Woran können Sie „Erfolge“ oder „Misserfolge“ erkennen (bzw. wurden diese evtl. schon einmal evaluiert)?
Das Projekt Integrationslotsen wurde bayernweit evaluiert.
Ein Erfolg bei uns in Fürth ist die gute Vernetzung mit der Stadt und vielen Akteur/innen im Integrationsbereich. Vor allem der direkte Austausch mit Ausländerbehörde, Jobcenter und Sozialamt im Steuerkreis Integration führt zu Verbesserungen der Zusammenarbeit.
Sehr wichtig ist, dass Freiwillige Unterstützung bekommen, eine/n Ansprechpartner/in haben und nicht allein gelassen werden. Durch diese Arbeit konnten viele Freiwillige in den letzten Jahren gehalten werden.
Besonders wichtig ist die Einbeziehung von Geflüchteten selbst, indem sie als Freiwillige aktiv werden, z.B. bei der Schreibwerkstatt, oder als Kulturbotschafter/innen in Schulklassen, und mit den „einheimischen” Fürther/innen in Austausch treten. Dies ist ein sehr wichtiger Beitrag, um gegenseitig Vorurteile abzubauen und deutlich zu machen, dass Geflüchtete Teil unserer Stadtgesellschaft sind und wir uns auf Augenhöhe begegnen sollten.
Die wichtigsten Eckdaten und Kontaktmöglichkeiten:
Titel des Programms/der Initiative | Integrationslotsen |
Zeitspanne | Seit Mai 2017 |
Projektleitung | Richard Linz bei der Stadt, Andrea Baumann im Freiwilligen Zentrum Fürth (FZF) |
Projektkoordination | |
Projektassistenz | |
Name und Verbundart der durchführenden Organisation | Freiwilligen Zentrum Fürth Stadt Fürth |
Kontaktdaten | Ute Zimmer fluechtlingshilfe-fuerth[at]iska-nuernberg.de https://www.iska-nuernberg.de/fzf/integrationslotsen.html |