Foto: Erzbistum Köln PEK
Kurzübersicht
Das Projekt ‚Aktion Neue Nachbarn‘ (ANN) wurde 2014 von Erzbischof Kardinal Woelki ins Leben gerufen. Seitdem befindet sich diese Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe im Erzbistum Köln unter der Leitung von Caritasdirektor Dr. F. J. Hensel. Zu den Zielen des Projekts gehört die Stärkung der Willkommenskultur für Flüchtlinge und die Förderung der Integration von Flüchtlingen im Erzbistum Köln. Dabei sollen die Bedarfe von Flüchtlingen stärker in das Bewusstsein gerückt werden und alle kirchlichen und nicht-kirchlichen Akteur*innen und Initiativen miteinander vernetzt werden. Dies funktioniert seit 2014 sehr gut, so dass auch heute noch ca. 10.000 Menschen in der Integrationsarbeit für und mit geflüchteten Menschen engagiert sind. Einen besonderen Beitrag leisten dabei die hauptamtlich tätigen Integrationsbeauftragen der ANN sowie auch der Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe-Fonds des Erzbistums. Neben der finanziellen Unterstützung bietet der Fonds Integrationsangebote für Geflüchtete an (z.B. Sprachkurse, Qualifizierung Ehrenamt). Darüber hinaus werden auch im Bereich der Wohnraumversorgung für geflüchtete Menschen Wohnprojekte realisiert, die auch Schutzwohnungen für misshandelte Frauen und deren Kinder umfasst. Neben den dauerhaften Herausforderungen in der Wohnraumversorgung, den Zugängen zu Bildung und der psychologischen Beratung für Traumatisierte häufen sich seit 2016 die populistischen Anfeindungen gegen ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe Tätige. Nichtsdestotrotz, engagiert sich die ANN weiterhin für Menschen in Not – unter denen seit 2020 auch die Menschen fallen, die in besonderer Weise von der Corona-Krise betroffen sind.
Wie ist unser Projekt aufgebaut (auch Laufzeit etc.)?
Das Projekt ‚Aktion Neue Nachbarn‘ (ANN) ist eine Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe im Erzbistum Köln. Die ANN ist eine fortlaufende Aktion, die sich permanent weiterentwickelt, abhängig von den Bedarfen, die sich in der konkreten Flüchtlings- (und in Corona-Zeiten notwendigen) Nachbarschaftshilfe ergeben. Die Aktion wird gesteuert von Akteuren im Erzbischöflichen Generalvikariat und Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.
Initiiert wurde die Aktion im November 2014 von Erzbischof Kardinal Woelki. Leiter der Aktion Neue Nachbarn ist Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel, Weihbischof Ansgar Puff ist ebenso in Leitungsverantwortung.
Welches Ziel verfolgen wir mit unserem Projekt?
Mit der Aktion werden unterschiedliche Ziele verfolgt. Ein Ziel ist es, die Willkommenskultur für Flüchtlinge zu stärken und die Integration von Flüchtlingen im Erzbistum Köln zu fördern. Dabei sollen die Bedarfe von Flüchtlingen stärker in das Bewusstsein gerückt werden und alle kirchlichen und nicht-kirchlichen Akteure und Initiativen miteinander vernetzt werden.
Was hat gut funktioniert?
In zahlreichen Kirchengemeinden, katholischen Verbänden, Vereinen und Organisationen (auch nichtkirchlicher Art) haben sich seit 2014 neue Initiativen gebildet, in denen auch heute noch ca. 10.000 Menschen in der Integrationsarbeit für und mit geflüchteten Menschen engagiert sind. Sehr hilfreich bei der Anbindung und Förderung dieses Ehrenamtes sind unsere hauptamtlich tätigen Integrationsbeauftragten der Aktion Neue Nachbarn (aktuell 22 Personen in allen 15 Stadt- uns Kreisdekanaten). Sehr hilfreich zur Unterstützung von Integrationsangeboten ist der Flüchtlings- uns Nachbarschaftshilfe-Fonds des Erzbistums Köln. Auf Antrag werden Mittel bewilligt, um Ideen von Initiativen umzusetzen. Zusätzlich werden in zahlreichen Arbeitspaketen aufgeteilt Integrationsangebote für Geflüchtete gefördert, z.B. in den Bereichen Bildung (Sprachkurse, Qualifizierung Ehrenamt u.a.m), Kindertagesbetreuung, Schule, Jugendpastoral, Erziehungsberatung, Schwangerenberatung, Ausbildungs- und Arbeitsmarkt (z.B. Projekt „Jobpatenschaften“), Gewaltschutz und Gesundheitsberatung, Freiwilligendienste, etc.
Im Bereich Wohnraumversorgung für geflüchtete Menschen sind integrative Wohnprojekte in Köln realisiert worden. Zusätzlich werden Schutzwohnungen für misshandelte Frauen und deren Kinder zur Verfügung gestellt. Katholische Träger bieten (Erst-) Aufnahmeeinrichtungen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete an.
Was sind Grenzen der Arbeit? Bisherige Herausforderungen? Was kann noch verbessert werden?
Dauerhafte Herausforderungen sind die Themen Wohnraumversorgung, psychologische Beratungen für Traumatisierte und weitere Zugänge zu Bildung, Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu schaffen. In diesen Feldern kann die Kirche projekthaft vorangehen und gute Beispiele aufzeigen, aber nicht flächendeckend Lücken füllen. Seit 2016 haben die ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe Tätigen verstärkt mit populistischen Anfeindungen und Rechtfertigungsdruck zu tun. Unser Augenmerk in der Aktion Neue Nachbarn liegt darin, die engagierten Menschen zu stärken. Hier kann nie genug Unterstützung geleistet werden.
Wer ist die Zielgruppe (Kinder, Frauen oder ohne Einschränkungen für alle Menschen mit Fluchthintergrund offen)?
Zielgruppen in der Aktion Neue Nachbarn sind alle Menschen mit Fluchthintergrund und Unterstützungsbedarf. Spezielle Angebote richten sich an besondere Zielgruppen (z.B. Frauen, Opfer von Genitalverstümmelung, unbegleitete minderjährige Geflüchtete, alleinstehende Männer). Weitere Zielgruppe sind die ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätigen Menschen. Neu in 2020 hinzugekommen sind alle Menschen, die in besonderer Weise betroffen und unterstützungsbedürftig in der Corona-Krise geworden sind.
Woran können Sie „Erfolge“ oder „Misserfolge“ erkennen und werden diese evaluiert?
Wegen der bestehenden Förderung durch den Flüchtlingsfonds ist ablesbar, dass nach wie vor und ungebrochen sehr viele Menschen aktiv sind, um mit kreativen Ideen die Integration von Geflüchteten zu unterstützen. Die koordinierende und vernetzende Arbeit der Integrationsbeauftragten der ANN und damit die Wirksamkeit der Aktion Neue Nachbarn als solche ist 2016/2017 evaluiert worden. Die Studie wurde erstellt vom Institut für angewandte Sozialwissenschaften Stuttgart und kann bei Bedarf zugeschickt werden.
Die wichtigsten Eckdaten und Kontaktmöglichkeiten:
Titel des Programms/der Initiative | ‚Aktion Neue Nachbarn‘ (ANN) |
Zeitspanne | Seit 11.2014 |
Projektleitung | Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel |
Projektkoordination | |
Projektassistenz | |
Name und Verbundart der durchführenden Organisation | Erzbischöfliche Generalvikariat und Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V |
Kontaktdaten
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Klaus Hagedorn Koordinator für Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln Erzbistum Köln| Bischofsvikariat für die Armen und Caritas Marzellenstr. 32 | 50668 Köln Tel.: 0221 1642 1844 Fax: 0221 1642 1815 klaus.hagedorn[at]erzbistum-koeln.de www.erzbistum-koeln.de www.aktion-neue-nachbarn.de |